DeStalk

IT-Sicherheits-Community, Forschungs- und Zivilgesellschaftsorganisationen sowie öffentliche Behörden arbeiten gemeinsam am Projekt ‚DeStalk‘ zur Bekämpfung neuer Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt: digitale Gewalt und Stalkerware in Paarbeziehungen.

As DeStalk Projekt wird eine mehrstufige Kapazitätsbildung-Strategie entwickeln, um die Expert*innen in den Betroffenenunterstützungseinrichtungen und Täterprogrammen, sowie Schlüsselakteur*innen in regionalen Behörden und Regierungen sowie weiteren Verantwortlichen zur Erkennung und Bekämpfung von digitaler Gewalt zu schulen und zu unterstützen.

Warum DeStalk

Geschlechtsspezifische und digitale Gewalt sind eng miteinander verbunden. In Europa, hat eine von zehn jungen Frauen ab dem Alter von 15 Jahren digitale Gewalt  erfahren und 20% der Gruppe junger Frauen hat online sexuelle Belästigung erlebt. 70% aller Frauen, die von digitalem Stalking betroffen sind, haben auch mindestens eine Form körperlicher und/oder sexueller Gewalt durch einen Intimpartner erlebt. Ebenso überwachen 71 % der Täter häuslicher Gewalt die Computeraktivitäten ihrer (Ex-)Partnerinnen und 54 % verfolgen die Handys Betroffener mit Stalking-Software. 2019 hat Kaspersky im Vergleich zum Vorjahr einen globalen Anstieg von Stalkerware-Betroffenheit seiner Kund*innen um 67 % festgestellt. Die Zunahme von Stalkerware bei Nutzer*innen von Mobilgeräten weltweit ist ungebrochen und die am stärksten betroffenen europäischen Länder sind Deutschland, Italien und Frankreich.

Digitale Gewalt und Stalkerware stellen zunehmend verbreitete, oft versteckte Formen geschlechtsspezifischer Gewalt dar. Sexuelle Belästigung und mysoginistisches Mobbing, Cyber-Stalking, Rache-Pornos und das heimliche Installieren von Stalkerware-Apps auf Telefonen, all dies ist Teil des Missbrauchs, der online gegen Frauen und Mädchen verübt wird.

DeStalk wird die Fähigkeiten der europäischen Kommunalverwaltungen verbessern, indem es innovative Instrumente zur Entwicklung einer effektiven Kampagne bereitstellt und die Reichweite von Fachleuten vergrößert, was einen enormen Multiplikatoreffekt über das Ende des Projekts hinaus hat.

Das DeStalk-Projekt wird auch das Bewusstsein der Öffentlichkeit für diese neuen und weit verbreiteten Formen von Gewalt schärfen und strategische Akteure zum Handeln auffordern.

Unsere Arbeit

DeStalk wird:

  • Eine innovative E-Learning-Plattform entwickeln und wichtige Stakeholder schulen, die sich sowohl an Fachleute, die im Bereich der häuslichen Gewalt arbeiten, als auch an Behörden und als Regierungsbeamt*innen richten.
  • Die Werkzeuge und Fähigkeiten von Fachleuten in den Betroffenenunterstützungseinrichtungen sowie in der Täterarbeit aufwerten, was es ihnen ermöglicht, ihre Dienste mit einer unmittelbaren Auswirkung auf die Effektivität der Behandlungen aufzustocken.
  • Durchführung einer territorialen Pilotkampagne zur Bewusstseinsbildung und Entwurf von Replikationsrichtlinien für die systemische Aktion von strategischem Akteur*innen, einschließlich Diensten, Institutionen und politischen Entscheidungsträger*innen.
  • Verbreitung des Schulungspakets, der verbesserten Werkzeuge und der Replikationsrichtlinien durch Online-Kommunikation und andere Mittel auf regionaler und europäischer Ebene.

Über die Partnerschaft

Das DeStalk-Projekt wird dank der Zusammenarbeit eines internationalen und interdisziplinären Projektteams europaweit durchgeführt:

  • Fundación Blanquerna, Forschungs- und Bildungsorganisation an der Fakultät für Psychologie, Erziehungs- und Sportwissenschaften der Ramon-Llull-Universität, Spanien: Koordination und wissenschaftliche Unterstützung
  • Kaspersky, ein weltweit führendes Unternehmen für Cybersicherheit: E-Learning-Entwicklung und Expertise im Bereich IT-Content
  • Region Venetien, die lokale Regierung der italienischen Region Venetien: Pilotkampagne und Perspektive der öffentlichen Hand
  • Una Casa per l'Uomo, eine zivilgesellschaftliche Organisation, die mit Opfern und Tätern in Italien zusammenarbeitet: Ausbildung von Beratenden in Hilfsorganisationen für Betroffene und in Täterprogrammen
  • WWP European Network, Dachverband für Täterprogramme: Verbreitung der Inhalte und GBV-Wissen

Ein externer Beirat wird die Exzellenz von DeStalk beaufsichtigen und unterstützen:

  • Hauke Gierow, Director Cybersecurity Practice bei PIABO PR
  • Martijn Grooten, Sonderberater der Koalition gegen Stalkerware
  • Mariangela Zanni, Vorstandsmitglied des italienischen nationalen Netzwerks der Frauenunterstützungszentren D.i.Re Donne in Rete contro la violenza
  • Cristina Bonucchi, Psychologin und leitende technische Direktorin der italienischen Staatspolizei – Post- und Kommunikationspolizeidienst – Abteilung für Cybercrime-Analyse – 2. Abteilung
  • Patrizia Torretta, DTS-Psychologin der italienischen Staatspolizei

DeStalk wird in Zusammenarbeit mit der Koalition gegen Stalkerware entwickelt.

Kontaktieren Sie uns

Projekt-Koordination: Berta Vall - FPCEE Blanquerna, Universität Ramon Llull - bertavc(at)blanquerna.url.edu 

Presse-Koordination: Dimitra Mintsidis - WWP Europäisches Netzwerk - d.mintsidis(at)work-with-perpetrators.eu

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Last changed: 09.04.2024